aussichten: Desert Center
             
             
   
  
     
         
             
      DESERT CENTER      
             
 
 

Ankunft mit leichtem Fieber, verlegten Atemwegen und trüben Augen: Die Milde der kalifornischen Februarsonne entschädigt für die Hektik in der ausufernden Stadtwüste von Los Angeles. Am nächsten Morgen nur schnell eingekauft, Taschentücher bereitgelegt, Papiere unterschrieben: Start hinein in diesen blauen Himmel mit Kurs gen Osten, auf eine Lücke in den Bergen zu.

 

     
     

 

     
     

Hier endet sie abrupt, die Stadt, und es beginnt die Wüste. Durchschnitten noch von Fernstraßen und planförmig angelegten Städtequadraten, Leitungen und bewässerten Feldern, aber seltener, immer seltener, je weiter man kommt.

Unvermittelt aus dem Sand auftauchende Berggrate wie die halb verschütteten Knochengerüste ausgestorbener Urtiere, dazwischen eine winzige Siedlung und in einigem Abstand eine Landebahn.Kein Flugzeug in Sicht, kein Mensch, Landung. Stille. Die Luft warm und trocken, der Asphalt angenehm aufgeheizt. Die Hektik der Stadt, die Anspannung der Reise, vergessen. Windstille, die Karten weit ausgebreitet, alle Möglichkeiten stehen offen. Zeit, zu lesen, ein einfaches Abendessen zu kochen, während die Sonne sinkt, Gräser und Gesträuch sich rot und röter färben, der Mond über den Bergen aufsteigt, Federwolken den Himmel zeichnen.

Bald nach Sonnenuntergang lockt der Schlafsack. Die Nacht wird kühl, spät verabschiedet sich der Mond. Und doch, am nächsten Tag keine Spur mehr von einer Erkältung.